Abwechslungsreiche Erfahrungen in Malaysia & Thailand
Eine individuell organisierte, etwas verlängerte Hochzeits-, Urlaubs- und Studienreise führte uns die letzten acht Wochen des Jahres 2000 nach Asien. Als Travel Agents hat man ganz bestimmte Vorstellungen, wie das Rahmenprogramm ablaufen sollte, deshalb erwies sich die Buchung des Aufenthalts als “eigener Kunde” etwas schwierig. Dennoch gelang die Verbindung von individuellen Reise-Interessen vorzüglich, z.B.
Das Flugarrangement mit Malaysian Airlines (fliegt nicht mehr ab Zürich, Emirates, Singapore Airlines, Swiss sind empfehlenswert) und das vorausgebuchte Hotel
in der Millionenmetropole Kuala Lumpur für die ersten Nächte erwies sich als gute
Wahl. Nicht nur wegen der notwendigen Akklimatisierung, sondern vor
allem, weil man durch die Zeitumstellung wirklich die ersten 12 -
18 Stunden keine Lust auf organisatorische Angelegenheiten hat, sondern
sich nur nach viel Ruhe und Schlaf sehnt.
Den Transfer vom ca. 70 km entfernten Flughafen bis Kuala Lumpur selbst
zu organisieren, erschien uns einfach, doch auch wir gingen am ersten
Tag in Asien gutgläubig einem sprachlich versierten Airport-Guide
auf den Leim, der uns anstatt eines normalen Transfers eine
Limousinen-Fahrt andrehte, die klarerweise um einiges teurer war, als die Tour mit einem Taxi. Nach 12
Stunden Flug zeigt man nicht mehr allzu viel Gegenwehr, aber das nächste
Mal würde uns das nicht mehr passieren.
Der Empfang im Hotel Renaissance in Kuala Lumpur gelang nicht so reibungslos,
wie erhofft, aber Globetrottern wie uns, kann so schnell nichts erschüttern.
Unser Haupt-Reiseveranstalter in der Schweiz reagierte prompt und
nachträglich auch zufriedenstellend auf unsere sich in den kommenden Tagen leider noch anhäufenden Reklamationen:
04.11.2000: Ankunft im Hotel Renaissance: Bei der Anmeldung an der Rezeption erhielten wir die Auskunft, es
wäre kein Zimmer für uns reserviert.
Das Personal schob die Kompetenz von einem Angestellten auf den
anderen und trotz Vorlage des Hotel-Vouchers hiess es nach einer
¾ Stunde immer noch: leider keine Reservation vorhanden.
Man kann sich vorstellen, wie ärgerlich das für
uns war, nach dem langen Flug an der Theke stehen zu müssen
und lauter Ausflüchte zu hören. Wir schlugen auch vor,
unter einer anderen Namens-Kombination im PC zu suchen, aber es
änderte nichts an der Tatsache, dass die Angestellten einfach
keine Zimmerbuchung fanden.
Dann kam endlich der Entscheid, uns im Executive-Floor unterzubringen,
denn laut Voucher hätten wir ja ein Zimmer haben müssen. Man versprach
uns, dass es beim nächsten Check-in am 12.11.2000 (nach unserer
Mietwagen-Rundreise) keine Probleme geben würde, denn wir zeigten
vorsorglich auch die anderen Voucher mit den weiteren Reservationen.
04.11.2000 abends: Wir fragten an, um welche Uhrzeit wir für
die gebuchte Stadtrundfahrt am nächsten Tag parat sein müssten.
Niemand konnte uns Auskunft geben, es war in unserem Reiseprogramm
auch nirgends vermerkt, wann sie beginnen sollte oder wie das durchführende
Unternehmen heisse bzw. an wen man sich telefonisch wenden könnte.
So waren wir am nächsten Morgen noch beim Frühstück, als
uns jemand suchen kam.
12.11.2000: Auch für diese Nacht mussten wir ½ Stunde
auf die Zimmerzuweisung warten,
obwohl man uns doch vorab versprochen hatte, diesmal kundenfreundlicher
zu agieren. Da ein Standardzimmer frei war, erhielten wir nach 40
Minuten endlich eine Unterkunft. Wir waren wieder einmal nicht namentlich im
PC vorgemerkt.
15.11.2000: Trotz Vorankündigung, dass wir eine 3. Reservation
haben, gelang es dem Personal auch diesmal nicht, ein Zimmer parat
zu haben. Anscheinend können Malaien keine Notizen im Reservationssystem
eingeben. Da wir aber mittlerweile wussten, dass wir vermutlich
unter Mr. Herlind in Malaysia aufscheinen (unser Guide
für die Taman Nagara-Tour hatte uns so vermerkt), konnten wir
wenigstens darauf hinweisen.
Tourasia nahm die Beschwerden im Reisebericht ernst und nutzte die Gelegenheit,
um abzuklären, wie man in Malaysia (besonders im Hotel Renaissance) Teilnehmer-Namen für eine Reservation übermitteln
muss, damit dieses Ungemach nicht wiederholt vorkommt. Es hat sich
als sehr empfehlenswert herausgestellt, den Familiennamen vorausschauend und ausnahmslos
in GROSSBUCHSTABEN anzugeben.
Malaysische Sitten und Gebräuche: Den multikulturellen Staat Malaysia auf eigene Faust mit Infos von Reiseführern
in einem Mietwagen zu entdecken, ist unkompliziert, denn Unterkünfte
und Restaurants findet man allerorts und die freundlichen Menschen
helfen gerne, wenn man einmal Auskunft nötig hat. Anders als
in Thailand, ist die Buchung eines Mietwagens für Malaysia
von der Schweiz aus empfehlenswert, die Tarife vor Ort sind
mancherorts nicht viel günstiger. Malaysia ist ein ideales
Reiseland für Individualisten und niemand braucht Restriktionen
bezüglich dem Verhalten in der Öffentlichkeit zu befürchten,
auch wenn eine Vielzahl der Malaien dem Islam angehören. So
konnten wir als Verliebte und Frischvermählte
auch in Malaysia Händchen-haltend unterwegs sein
und wir haben uns an öffentlichen Orten und in Restaurants
geküsst. Jungverliebte malaiische Pärchen unterscheiden
sich - vor allem in den Grossstädten von West-Malaysia - in
keiner Weise von europäischen.
Sehenswertes in Kuala Lumpur: Eine geführte Stadtrundfahrt zu machen, empfiehlt sich allemal, um die wichtigsten Bauten der riesigen Metropole in Erfahrung zu bringen. Individuell zu entdecken, um sich mehr Zeit mit der Möglichkeit des Shoppens offen lassen zu können, bieten sich an: Petronas Towers, KL Tower & Park mit KLCC Einkaufscentrum, Golden Triangel, Jalan Bukit Bintang, China Town, Batu Caves, ...
Taman Negara – der älteste ursprünglich erhaltene “Lowland Rainforest” - ist wirklich eine Empfehlung. Leider hatten wir keine Möglichkeit unsere 3-Tages-Privat-Tour zu verlängern, da wir Flüge auf Phuket gebucht hatten. Gerne hätten wir auf eigene Faust noch ein paar Tage lang eine Trekking-Camping-Tour unternommen, denn dieses Gebiet birgt viele Naturschönheiten und abenteuerliche Erlebnisse.
Spätestens hier in der Wildnis lernt man, wie man sich in Regenwaldgebieten in Asien kleiden sollte, damit man halbwegs ungeschoren davonkommt. Gemeint sind nicht etwa Moskitoplagen, sondern die flinken, jeden Touristen verfolgenden, kleinen schwarzen Blutegel (engl. Leeches), die zwar völlig harmlos sind, aber auf Urwald-Trecks immer wieder an den Beinen hängend, ab einer gewissen Zeit zur Panik treiben. Feste, höhere Trekking Boots und dicke Socken, sowie lange, zugebundene Hosen oder die sogenannten Leeches Socks sind sehr empfehlenswert und helfen zumindest bedingt, auch wenn man wegen des feuchtheissen Klimas gerne in kurzen Hosen und Schlapfen unterwegs wäre.
Thailand: Unseres nächstes Reiseziel waren die Inseln der Andaman Sea. Phuket ist von Kuala Lumpur in etwas mehr als einer Stunde mit einem Direktflug zu erreichen. Wir verbrachten während unserer Tour entspannte Stunden am Strand von Ao Nang, tauchten und schnorchelten bei den Chicken Islands, erklimmten knapp 1000 Stufen des Wat Sua in Krabi, relaxten am weissen Sandstrand von Karon Beach und schnupperten ins Nachtleben von Patong. Wir haben das touristische Treiben auf Phuket Island jedoch nur kurzzeitig erlebt. Die meisten Tage unserer Reise waren wir mit einem gemieteten Wagen rund um die Phang Nga Bucht in Südthailand unterwegs, um in National Parks atemberaubende Wasserfälle in reizvollen Sandsteinbergen zu erobern, baddelten an den berühmten Rocks vorbei und in Meeres-Grotten, besuchten wunderschöne Höhlen und buddhistische Tempel bei Krabi.
Individuell unterwegs in Thailand und Strand-Touristik in der Andaman Sea: Wenn man des Englischen einigermassen mächtig ist, kommt man in Thailand überall gut durch und es erübrigen sich Vorausbuchungen von Mietwagen oder Unterkünften, ausser man möchte einen Strandurlaub während der Hochsaison zwischen Dezember und Februar in einem bestimmten Hotel oder Resort verbringen. Der Bauboom auf Phuket floriert, obwohl das Angebot von Hotels innert der letzten Jahre bereits mächtig zugenommen hat. Damit sind die Zeiten eines einsamen Strandurlaubs endgültig vorbei und es gibt wirklich nur noch ganz wenige versteckte, einsame Buchten am Meer. Dafür ist das Angebot an günstigen Waren riesig und eine mit ein paar Tagen Badeurlaub verlängerte Shopping-Tour nach Thailand zahlt sich allemal aus. Und das Nightlife auf Phuket hält, was Thailand-Reisende davon berichten, egal, ob man sich mit einer günstigen traditionellen Thai-Massage verwöhnen lassen, Karaoke singen oder eine der unzähligen Shows miterleben möchte.
Eine erlebnisreiche Abwechslung brachte uns die über Manta Reisen gebuchte Tauchkreuzfahrt rund um die Similan Islands in der Andaman Sea. Dieses exklusive Tauchrevier ist seinen Preis wert: Wir empfanden die Unterwasserwelt als die abwechslungsreichste und schönste, die wir bisher erleben durften. Wir liessen uns auf der “June Hong Chian Lee”, einer umgebauten chinesischen Dschunke, von der professionellen Dive-Crew von “The Junk”, wie das Tauchboot sich selbst nennt und der fantastischen Thai-Mannschaft verwöhnen. Wir waren beeindruckt von der grandiosen, abwechslungsreichen Unterwasserwelt der Andaman Sea zwischen Myanmar und Phuket Island im Marine National Park nördlich der Strände von Khao Lak.
Rundreise Thailand: Am eindrucksvollsten erlebten wir unseren Trip in die touristisch noch weitgehend unberührten Gebiete im Norden und Westen Thailands, nach einem Flugtransfer von Phuket nach Chiang Mai mit Zwischenstopp in Bangkok. Auf den Spuren der Bergstämme in die Dörfer der “Village People” an der Grenze zu Myanmar in der Gegend zwischen Mae Hong Song, Chiang Mai und Chiang Rai, entdeckten wir viele landschaftlich einmalige Gebiete. Hier bieten sich vielfältige alternative Erlebnisse, wie River Rafting, Elefanten Trekking oder eine Cave Tour an.
Einen weiteren Höhepunkt unserer Reise bildete der Aufenthalt in Ayutthaya, der alten Königstadt in Thailands Zentrum mit den prunkvollen buddhistischen Bauten und den Palast-Ruinen früherer Könige. Ein Highlight war zudem die Fahrt mit der Mekhala River Cruise, einer Barke auf dem Chao Praya, dem grossen Fluss, zwischen Bang-Pa-In, dem Sommerpalast des Königs und der Metropole Bangkok, der Stadt der Tempel, Paläste und der günstigen Einkaufsmöglichkeiten. Ein Tipp: Gönnen Sie sich bei Reisen in Thailand so oft wie möglich eine Thai Massage. Die gut geschulten Masseurinnen bieten ihre Muskel entspannenden Künste fast überall preisgünstig an.
Erholung auf der Insel Langkawi: Als krönenden Abschluss hatten wir um die Weihnachtstage noch einige Tage auf Pulau Langkawi (Malaysia) im Berjaya Langkawi Beach Resort gebucht. Es hat sich gezeigt, dass für Individualreisende, wie wir es sind, 6 Tage Hotelaufenthalt am Meer lange genug sind, um sich im Spa bei Wellness sowie vom guten Essen der internationalen Restaurants, insbesondere des japanischen Tepanjaki, verwöhnen zu lassen. Zwischen Seele baumeln und relaxen auf der Terrasse vor unserem vom Regenwald umrankten Cottage und zeitweiligem plantschen im Meer, unternahmen wir Ausflüge zum Tauchen in der Andaman Sea sowie eine Insel-Erkundungstour mit einem Motorbike. Leider hatten mich einmal Jelly Fish erwischt, auf deren brennende Begegnung ich recht allergisch mit Juckreiz reagierte.
VORSICHT bei Zahlung mit VISA!
Ende Januar 2001 erhielten wir eine unerfreuliche Nachricht. Unsere Bank informierte uns, dass zu Beginn des Jahres mehrmals dubios hohe Summen mit unserer Kreditkarten-Nummer abgebucht wurden (auf Borneo!) und dass mittlerweile das Abbuchungslimit erreicht wäre. Wir konnten vermitteln, dass nicht wir die Zahlungen vorgenommen hatten - unsere Rückkehr in die Schweiz war am 29.12.2000.
Auch andere Reisende hatten in diesem Zeitraum nach ihrer Rückkehr das gleiche Problem mit ihrer VISA-Card, wie wir erfuhren. Obwohl sie die Karte nicht verloren hatten, wurden mit der Card-Nummer Zahlungen getätigt, als die Urlaubsreisenden schon längst wieder daheim waren.
Wir benutzten die VISA-Card nur in Hotels und guten Restaurants, sodass für Malaysia-Reisende zusätzlich Vorsicht bei Zahlungen via Credit Card angeraten wird.
Resumé dieser ausgedehnten Studien- und Urlaubsreise: Die Landschaften, Kulturschätze und insbesondere die freundlichen Menschen in Malaysia und Thailand haben uns begeistert. Die Reiseerfahrungen auf der ausgedehnten Südostasien-Tour waren sehr wertvoll und lehrten uns so einiges, was wir bei zukünftigen Ferien sicherlich anwenden können. Und wir bekamen Lust auf weitere Reisen nach Asien.
Rundreise Malaysia & Thailand
2000 - Bericht von
Herlinde Herkenrath